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Rehwildbejagung
Es ist schon sehr interessant die verschiedenen Ansichten zur Rehwildbejagung zu verfolgen. Ist doch das Rehwild die meist untersuchte Wildart und breitet sich nachweisbar europaweit immer mehr aus. Sogar immer weiter nach Norden, wo es fast über 6 Monaten Winterzeit gibt, hat es sich ausgedehnt und kann dort auch bestehen, und das ohne Fütterung! Und hier in Südtirol tut man so, als ob es beim Aussterben wäre. Mir kommt gerade vor, als kämen die Kommentare von Jagdgegnern, die natürlich das Ende der Jagd herbeisehnen. Die vielen Informationstage von Wildexperten, wie Bruno Hespeler, oder Wölfel, sowie eine recht lehrreiche Stellungnahme von bekannten Namen in der Jagdzeitung haben scheinbar nichts gefruchtet. Es bleibt hier in Südtirol das Reh noch die „Heilige Kuh", die man nicht anrühren darf und im wahrsten Sinn lieber tot sparen möchte. Für mich wäre es verständlicher, wenn diese Argumente von Laien kämen, denn diese haben nicht immer das notwendige Wissen und kennen meist nicht die biologischen Zusammenhänge. Aber von Jägern würde ich schon etwas mehr Sachwissen erwarten. Es stellt sich immer wieder nur eines heraus: Böcke ja, Gaisen möglichst wenig! Die Frage sollte sich schon jeder Mal ehrlich stellen: Wie kann man eine Hege, bzw. eine besser Kondition erzielen? Bestimmt nicht, wenn man nur die besten Böcke herausschießt, und mit dem anderen äußerst sparsam umgeht. (Warum geht es bei den Gemsen?) Vielmehr bin ich auch der gleichen Überzeugung, wie Herr Wölfel sagte: Die Qualität geht nur über die Gaisen!!! Das ist für den Laien zwar schwer zu verstehen, aber für einen Jäger müsst dies verständlich sein, oder etwa nicht? Wenn man die Abschüsse mit etwas mehr Flexibilität heranginge und mit kleinen Schritten die Abschüsse nach oben schrauben würde, dann kommt man leichter dahin, wo die meisten hinwollen: zu einem gesünderen Bestand. Wer nie probiert, kann nie etwas sagen. Das Rehwild wird ja meist unterschätzt und von einem Zählen dieser Wildart sind in der Zwischenzeit wohl die meisten draufgekommen, dass dies keinen Sinn macht, als Indikator zur Abschussplanung anzugeben. Es schadet auf jeden Fall nicht, wenn man mehr eingreift. Im Gegenteil: es regeneriert schneller! Würde nichts geschossen, würde der Bestand auch nicht in den Himmel wachsen. Darum ist die Frage zu stellen: Wollen wir alles der Natur selber überlassen, oder wollen wir überhaupt jagen und einen wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen? Wenn wir schon eingreifen, dann nicht nur ein bisschen, sondern gleichmäßig nach dem Geschlechtsverhältnis! Ein jüngerer Bestand ist auf jeden Fall gesünder und produktiver! Das Lied von zu wenigen Rehen höre ich schon seit über 25 Jahren. Von kompetenten Jägern hört man dieses Gejammer nicht, meist nur von jenen, die selten eine Gais erlegen. Warum gibt es Reviere, die trotz vielen Fallwilds auf der Strasse und viele Eingänge durch die Mähmaschine, die Abschüsse zu fast 100 % erfüllen, andere hingegen nicht? Der Abschuss ist das Spiegelbild des Ausschusses! Die Einstellung macht es aus. Allerdings muss auch ergänzt werden, dass sich einige Ausschüsse gar nicht getrauen zu erhöhen, weil sie sonst bei der nächsten Wahl Stimmen verlieren würden. Ja, solche Fälle gibt es leider auch!! Abschließend kann gesagt werden: Unseren Rehbestand geht es gut, auch wenn ab und zu ein Jahr dazwischen liegt, wo wetterbedingt oder äsungsbedingt, weniger zu sehen ist. Besser auf die schauen, die jahrelang mustergültig den Abschussplan zu fast 100 % erfüllen, würde uns bessere Erfolge einbringen, als auf die zu schauen, die nur halbherzig den Gaisabschuss tätigen. Weniger jammern, mehr jagen, denn weniger bedeutet oft mehr!
Aus http://www.jagd.bz
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